Kinderpflegerin, Erzieherin, Dipl.-Sozialarbeiterin/Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Sexualpädagogin, Mediatorin (bmev), Supervisorin (DGSv), seit 2012 in eigener Praxis tätig

„Wenn Sie hier auf dieser Seite sind, kann es womöglich sein, dass Sie sich für eine Ausbildung beim FiS interessieren. So ging es mir 2012 auch. Mein Interesse an der Ausbildung zur Supervisorin ist bereits einige Jahre früher gewachsen. Nur habe ich den Schritt nicht gewagt, es wirklich anzugehen. Denn auch ohne eine konkrete Vorstellung von den Ausbildungsinhalten war mir von Anfang an klar, dass danach vieles nicht mehr so sein wird wie früher. Und so ist es dann auch schließlich gekommen. In der Ausbildung hatte ich die Chance, mich mit mir als Individuum und meinen beruflichen Rollen auseinander zusetzten. Dieser Prozess war sehr intensiv, teilweise auch schmerzhaft. Ich weiß noch wie ich am ersten Tag in mein Lerntagebuch schrieb: ,Entweder sind die hier alle vom Wahnsinn besessen oder wahnsinnig gut.‘

Wie sich schnell herausstellte, war die Ausbildung meines Erachtens wahnsinnig gut. Die Ausbildung fordert ein neues Denken, was zunächst ein Gefühl der Verunsicherung hervorruft. Wir wurden motiviert, die Welt durch neue Augen zu betrachten und mit einem erweiterten Wissen zu analysieren und zu begreifen. Mit Freude kann ich heute darauf zurückblicken und sagen, dass ich die Augen und die Fähigkeit erhalten habe, die Welt supervisorisch zu betrachten. Das bedeutet heute für mich, dass ich mir meiner Rollen bewusst bin, die ich als Privatperson, Referentin, Mediatorin, angestellte Arbeitnehmerin, Mutter oder Supervisorin einnehme. Im Setting als Supervisorin profitiere ich von der erlernten Fähigkeit, immer neugierig sein zu dürfen. Nein, sogar sein zu müssen. Man darf keine Angst vor vermeidlich unangenehm wirkenden Situationen haben. Ich habe gelernt mich als Resonanzkörper ernst zu nehmen und diese Resonanz als Arbeitsmaterial anzubieten. Den Mut, diese und weitere Fähigkeiten selbstbewusst, zielorientiert und sicher in einem Supervisionsprozess einzusetzten, habe ich durch die Methodik und Didaktik der Ausbildung vom FiS gelernt.

Bereits vor der Ausbildung habe ich freiberuflich als Mediatorin und Seminarleiterin gearbeitet. Dank der weiteren Ausbildung zur Supervisorin habe ich im April 2015 meine Praxis ,ErkenneNeueWege‘ in Bochum eröffnet. Meine Kunden schätzen meine Arbeit und erkennen mich in allen meinen Rollen an. Häufig bekomme ich von Kunden das Feedback, dass sie sich in unseren Prozessen gesehen fühlen, mit all ihren Facetten und das sich Privatpersonen wie Organisationen am Ende selbst besser kennen. Dadurch können sie ihr Handeln aus dem Affekt reduzieren und Entscheidungen bewusster gestalten. Durch eine Supervision, wie ich sie verstehe, erleben Privatpersonen, Führungskräfte, Teams und Organisationen die Chance, sich und ihr Handeln offen, wertschätzend und kritisch zu betrachten und zu reflektieren, um dann sicher, gezielt und organisiert in ihrem Erleben und Tun fortzuschreiten. Dieses neue Verständnis und die Wertschätzung darüber, dass sich Menschen mir anvertrauen, habe ich in der Ausbildung auch erleben dürfen. Daran bin ich gewachsen und hoffe, dass ich es in meiner Arbeit an anderer Stelle weitergeben kann.

In meinem Leben ist tatsächlich einiges nicht mehr so wie früher, aber ich habe diese Veränderungen gestaltet und ich weiß, es wird nie aufhören sich zu verändern und zu wachsen.“

www.erkenneneuewege.de

Sophia Cojaniz