Petra Schimmel
Petra Schimmel, Supervisorin & Coach (DGSv), Lehrsupervisorin, Balintgruppenleiterin (FiS)

„Meine Geschichte mit dem FiS begann bereits Ende der 1980er Jahre. Ich war damals als Therapeutin in einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Tagesklinik tätig und habe dort Herrn Gerhard Leuschner, den Gründer des Fortbildungsinstituts für Supervision (FiS), kennengelernt. Herr Leuschner hat unser Team viele Jahre supervisorisch begleitet.

In seinen Team-Supervisionssitzungen habe ich es als besonders hilfreich erlebt, dass der Blick immer auf die einzelnen Personen im Team und ihr Miteinander, auf die Tagesklinik als solche und auch auf die Patient*innen gerichtet wurde: was zeigt sich in den Fällen, welche Dynamiken entstehen und welche Auswirkungen haben diese auf das Team? Diese Zusammenhänge zu erkennen fand ich inspirierend. Ich habe mich in einen beruflichen Gesamtzusammenhang eingebettet erlebt – und dies nicht nur mit meinen persönlichen Anteilen.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen habe ich dann selbst von 1993 bis 1996 eine Supervisionsausbildung im FiS absolviert.

Supervisorin zu werden war für mich fast vergleichbar damit, einen neuen Beruf zu erlernen. Die Dimensionen, die die Supervisionsausbildung beim FiS bis heute beinhalten sind neben dem Erlernen des Supervisions-Handwerks und der damit verbundenen Techniken die persönliche Weiterentwicklung.

In der Tradition, die ich damals im FiS kennengelernt habe, stehe ich nach wie vor. Hiernach handelt es sich bei der Supervision immer um ein Beziehungsgeschehen, in dem es um das Aushandeln von unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und Positionen geht.

Was ich in mittlerweile fast 30 Jahren Supervisionsarbeit entwickeln konnte, gebe ich seit 2012 auch gerne als Lehrsupervisorin weiter.

Da sich die angewandte Psychoanalyse als theoretischer Bezugsrahmen wie ein roter Faden durch meine gesamte Berufstätigkeit zieht, war es für mich schlüssig, auch noch eine Weiterbildung zur Balintgruppenleiterin beim FiS zu absolvieren.

Als Supervisorin und als Balintgruppenleiterin ist es mein zentrales Anliegen, Selbstreflexion und Wahrnehmungserweiterung in den jeweiligen Settings zu fördern – dies schließt Selbsterkenntnis und im besten Fall Selbstwandlung bei den Teilnehmer*innen mit ein.

Darüber hinaus bereitet es mir auch nach vielen Jahren noch große Freude, Antworten darauf zu finden, was zwischen Menschen passiert, und sie dabei zu unterstützen sich aus Verwicklungen herauszulösen.

In Bezug auf das FiS ist es mir wichtig, den Geist der dort wirkt und die Tradition, in der das FiS steht, weiterzutragen.“

Petra Schimmel
petra.schimmel@gmx.de