Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser dieses Newsletters, liebe Kollegen und Kolleginnen,

an die veränderten Begrüßungsrituale ohne Händeschütteln und Küsschen rechts und links haben wir uns schon gewöhnt und sie haben sicher mit dazu beigetragen, dass es für die meisten von uns ein Winter ohne Erkältungskrankheiten war. Seit einigen Wochen erlebe ich außerdem, dass bei vielen Begegnungen dem „Hallo, wie geht’s?“ ein „bist Du schon geimpft?“ zugefügt wird, oft mit spürbarer Erleichterung auf beiden Seiten, wenn die Frage positiv beantwortet wird. So macht schon die Begrüßung deutlich, wie sehr uns Corona beschäftigt – ob wir wollen oder nicht.

Auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen bekommt im Kontext von Corona neue Bedeutung: Kinder, Jugendliche, alte Menschen, Risikopatienten, Geimpfte, Nichtgeimpfte, Getestete, Genesene, systemrelevante Berufsgruppen, Berufstätige im Homeoffice, Selbständige, Führungskräfte, Mütter, Väter … die Reihe wäre noch lange fortsetzbar. Problematisch wird es dann, wenn einzelne Gruppen gegeneinander ausgespielt werden, die Belastungen der einen Gruppe höher bewertet werden als die einer anderen. Es ist eine wichtige Erfahrung dieser letzten Monate, dass jede Gruppe, jede/r Einzelne ganz eigene Erfahrungen macht im Umgang mit den Risiken, Ängsten, Kontaktbegrenzungen und Verlusten, mit Isolation und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die diese Pandemie mit sich bringt, und dass diese ganz unterschiedlich erlebten Belastungen nebeneinander Akzeptanz finden sollten.

Die Texte dieses Newsletters greifen die besondere Verantwortung auf, die Menschen in Leitungspositionen in diesen Zeiten haben; Führungskräfte in ganz unterschiedlichen Feldern und Situationen, die alle auf die Herausforderungen dieser Pandemie reagieren müssen. Ein Thema, das uns in vielen Leitungssupervisionen begegnet.

Aber bevor die einzelnen Beiträge kurz vorgestellt werden, noch ein paar Sätze in eigener Sache. Nachdem unser FiS-Kollege Jürgen Kreft sich mit dem letzten Newsletter aus der Redaktion verabschiedet hat, starten wir mit diesem Newsletter ein neues Redaktionsmodell: Neben den Herausgeberinnen wird es für jeden Newsletter themenbezogen einen (wechselnden) Mitredakteur, eine Mitredakteurin geben, die den jeweiligen Newsletter mit seinen aktuellen Texten in Kooperation mit uns maßgeblich gestalten. Für den hier vorliegenden Newsletter konnten wir Michael Faßnacht gewinnen.

Er ist Dipl.-Psychologe, Dipl.-Theologe, Coach und Supervisor (BDP), Trainer für Gruppendynamik und Organisationberatung (DGGO), Gesellschafter des Instituts für Gruppendynamik und Organisationsberatung Münster (igo), freiberuflich in eigener Praxis tätig, u. a. in der Begleitung und Beratung inhabergeführter Unternehmen, Einrichtungen der Behindertenhilfe. Seit dem 23. FiS-Supervisionskurs gestaltet er mit unserer Kollegin Meike Fabian den Theorie-Workshop zur Gruppendynamik.

Noch eine weitere Veränderung wird Ihnen auffallen: Die einzelnen Beiträge sind nicht mehr als pdf-Dateien angefügt. Sie sind als Texte auf unserer Homepage verfügbar und weiterhin durch den Link im Newsletter anzuklicken.

Über die Vorteile, die sich daraus für Sie ergeben können, werden wir Sie in den folgenden Ausgaben informieren. Die Veränderungen auf der Homepage ermöglichen Ihnen auch, sich hier direkt für den Newsletter an- oder abzumelden.

Wir freuen uns über die produktive Kooperation dieses Newsletters. Er ist dank des redaktionellen Engagements umfangreicher als üblich geworden.

Lassen Sie sich durch die Einleitung zu den einzelnen Beiträgen von Michael Faßnacht zum Lesen anregen.

Inge Zimmer-Leinfelder und Monika Maaßen